Regierung inTiflis warnt vor Revolte

TIFLIS afp ■ Die georgische Regierung hat der Opposition vorgeworfen, einen bewaffneten Aufstand zu planen. Es gebe Hinweise, dass die Oppositionspartei Nationale Bewegung eine Revolte vorbereite, sagte Innenminister Koba Narchamaschwili am Montagabend im staatlichen Fernsehen. Die Regierung „arbeite“ an dem Fall. Die Regierungskritiker wiesen den Vorwurf zurück. Nach Angaben von Narchamaschwili wurden dem Innenministerium unterstehende Truppen aus dem Nordosten der Kaukasusrepublik in die georgische Hauptstadt Tiflis verlegt. Trotz der anhaltenden Proteste wies Präsident Eduard Schewardnadse Rücktrittsforderungen zurück. „Ich kümmere mich nicht um Drohungen“, sagte der 75-Jährige in einem Fernsehinterview. Die Regierungskritiker dürften mit ihm „nicht in einem solchen Tonfall reden“. Mit den Protestmärschen würden die Demonstranten „überhaupt nichts lösen“, fügte Schewardnadse hinzu. Am vierten Tag in Folge harrten mehrere hundert Demonstranten gestern vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis aus. Einige begannen einen Hungerstreik und wollten erst wieder essen, wenn Schewardnadse zurücktritt.