MAGNUS MÜLLER
: Auf den zweiten Blick

Piotr Nathan hat sich für seine jüngste Ausstellung in der Galerie Magnus Müller Illustrationen aus populärwissenschaftlichen Büchern vom Ende des 19. Jahrhunderts vorgenommen, sie vergrößert und auf Leinwände gedruckt. Doch irgendetwas stimmt hier nicht. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass Nathan geringfügige Details verändert hat und in die altehrwürdigen, meist utopisch-fantastischen Szenarien kleine, nicht selten eindeutig homosexuell konnotierte Motive eingeschmuggelt hat. Ein gekonntes Spiel mit Überblendung und Aneignung, mit Sichtbarkeit und den Regeln der Repräsentation. DM

Bis 13. Juni, Di–Sa 12–18 Uhr, Weydingerstraße 10/12