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Maman Abou, Chefredakteur der nigerischen Wochenzeitung Le Républicain und wichtigster Verleger des bitterarmen westafrikanischen Sahel-Staates, ist, wie jetzt bekannt wurde, am Freitag letzter Woche in einem Geheimprozess zu sechs Monaten Gefängnis sowie 18.000 US-Dollar Geldstrafe – das vierfache Lebenseinkommen des Durchschnittsnigrers – verurteilt worden. Seit 5. November sitzt er in Haft. Sein Delikt: Ein im Juli erschienener Artikel über die Vergabe staatlicher Aufträge an Freunde des Premierministers, in dem aus vertraulichen Regierungsdokumenten zitiert wurde. Schon in den vergangenen Jahren hatte Nigers Regierung immer wieder versucht, den unliebsamen Journalisten zum Schweigen zu bringen, und ihm Steuerhinterziehung oder üble Nachrede vorgeworfen. (taz)

George W. Bush (57), Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, meidet Auftritte an Särgen. Den US-Medien ist die Berichterstattung über die Ankunft toter Soldaten aus dem Irak verboten. Deshalb nimmt der Präsident auch nicht an Beerdigungen von in Irak gefallenen Soldaten teil. (afp)

Patricia Riekel (54), Chefredakteurin der Bunten, besucht künftig für die halbstündige ARD-Sendung „Bunte TV“ Prominente in ihrer privaten Umgebung. „Das ist eine neue Farbe, die wir mit dem Format ins Fernsehen bringen“, sagt Riekel. Die Sehnsucht des Publikums nach Privatem sei „sehr groß“. Zunächst sind von diesem Freitag an sechs „Bunte TV“-Folgen geplant, die im Wochenrhythmus immer um 22.15 Uhr zu sehen sind. Danach soll die Produktion des HR im März wieder laufen. (dpa)

Klaus Bresser (67) hat ausgetalkt. Der Nachrichtensender n-tv stellt seinen „Talk in Berlin“ ein. Am 30. November wird Bresser zum letzten Mal moderieren, wie n-tv-Geschäftsführer Johannes Züll bestätigte. Ähnlich schlecht ergeht es Andrea Fischer und Claus Strunz. Ihre Talksendung „Grüner Salon“ wird ebenfalls eingestellt. Am 17. November läuft die letzte Folge. Das Talk-Format soll aber auf beiden Sendeplätzen erhalten bleiben. Und die gute Nachricht? Sandra Maischberger darf ihren Talk behalten. Der Sender will für „Maischberger“ einen neuen Vertrag mit der Produktionsgesellschaft Pro Bono von Friedrich Küppersbusch unterschreiben. (dpa)