die anderen über das knesset-votum zum abzug aus dem gaza-streifen
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Die linksliberale El País aus Madrid schreibt: Der Rückzug aus dem Gaza-Streifen wird, sofern er zustande kommt, kein historischer Schritt sein. Aber das Vorhaben hat eine tiefe symbolische Bedeutung, denn es handelt sich um den ersten israelischen Rückzug seit 20 Jahren. Die Zerrissenheit der politischen Klasse in Israel zeigt, dass hier Kernbereiche berührt werden wie der Messianismus der Ultraorthodoxen und der Siedler. Man hat allen Grund, den Absichten des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon zu misstrauen. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Abzug aus einem widerrechtlich besetzten Territorium besser ist als gar nichts.

Die römische Zeitung La Repubblica schreibt: Ariel Scharon ist entschlossen, diese Sache zu Ende zu führen. Er ist überzeugt, dass der Rückzug aus dem Gaza-Streifen eine Notwendigkeit ist, um die israelische Präsenz dort stärken zu können, „wo sie für uns wichtiger ist“. Also im Westjordanland. Aber der Schritt ist für Scharon auch wichtig, um die israelische Demokratie zu stärken, die durch das demografische Wachstum der Palästinenser bedroht ist. Die Gleichung ist ganz einfach: Man kann die gegenwärtige Situation in einem demokratischen israelischen Staat nicht aufrechterhalten und zur selben Zeit ein Volk von viereinhalb Millionen Menschen beherrschen.