Aussage verweigert

Terrorprozess: Reporter verschweigen Informanten

Die Quellen bleiben unbekannt. Zwei Redakteure des Spiegel, die gestern im Hamburger Prozess um die Terroranschläge vom 11. September aussagen sollten, haben die Aussage verweigert. Einer der Journalisten gab lediglich zu Protokoll, dass er sich den Inhalt seines Artikels „nicht ausgedacht“ habe.

Das Nachrichtenmagazin hatte vor drei Wochen berichtet, die Terroranschläge in New York und Washington seien in Afghanistan und nicht in Hamburg vorbereitet worden. Dabei hatten die Autoren sich auf Angaben des mutmaßlichen Drahtziehers der Attentate, Ramzi Binalshibh, berufen. Das Hamburgische Oberlandesgericht wollte nun erfahren, ob ihnen dafür die Verhörprotokolle der US-amerikanischen Behörden vorliegen, die Binalshibh seit seiner Festnahme vorigen Herbst gefangen halten und vernehmen. Diese Unterlagen liegen den deutschen Nachrichtendiensten und dem Bundeskanzleramt vor. Dem Gericht aber, das über eine Beteiligung des Angeklagten Abdelghani Mzoudi entscheiden muss, wurden sie nicht zur Verfügung gestellt. EE