was macht eigentlich ...Wolfgang Huber?
: Den Advent retten

Das Warenhaus im September offeriert Spekulatius und Dominosteine. Im Oktober wird der HiFi-Markt mit ‚Jingle Bells‘ beschallt. Der November bringt blinkende Plastetannen auf die Fensterbänke. Anfang Dezember haben viele Kinder schon drei Adventskalender leergegessen. Diese Agenda der Vorweihnachtszeit findet der Landesbischof und neue EKD-Ratspräsident Huber nicht gut: Zu früh (und auf das Falsche) wird sich gefreut. Zu viele Lichtlein vor der Zeit entzündet.

Zusammen mit den katholischen Brüdern und Schwestern tritt Herr Huber deshalb an, die Adventszeit vor dem Werteverfall und die Verbraucher vorm heillosen Bekenntnis zum Weihnachtsmarkt zu retten.

Die „heilsamen Rhythmen unseres Lebens“ sieht die hannoversche Kollegin Margot Kässmann zu einem ungesunden Einheitsbrei verkommen. www.Advent-ist-im-Dezember.de“ eine ökumenische Website warnt ebenfalls: Diese Zeit „mit ihren besonderen Farben und Düften, mit Lichtern und Plätzchen verliert an Bedeutung und Sinn, wenn wir ihr keinen festen Rahmen mehr geben“. Der feste Rahmen fehlt gar so oft, wo das Geschäft religiösen Ernst beschädigt. Doch Huber wäre kein guter Protestant, wollte er nur über Händler motzen. Nein, konstruktiv ist so ein „Problem“ anzugehen. Nicht gegeneinander. Miteinander! Deshalb wird der Bischof am 24. November im KaDeWe die Adventsbeleuchtung anknipsen. Die Glühbirnen werden daraufhin weihevoll und antikommerziell leuchten. EGG FOTO: REUTERS