Vorsprung der Opposition schrumpft

Umfrage: Nur noch hauchdünner Vorsprung für Union und FDP. SPD und Grüne kommen auf 45 Prozent. PDS erstmals seit Mai wieder unter 5-Prozent-Grenze

BERLIN dpa ■ Union und FDP haben in der Wählergunst nur noch einen hauchdünnen Vorsprung vor einer Koalition aus SPD und Grünen. Wäre jetzt Bundestagswahl, käme die Union nach der gestern veröffentlichten wöchentlichen Forsa-Umfrage im Auftrag des Hamburger Magazins Stern und des Fernsehsenders RTL wie in der Vorwoche auf 38 Prozent der Stimmen. Die FDP würde ebenfalls unverändert 8 Prozent erreichen. Die SPD könnte wie in der Vorwoche mit 33 Prozent rechnen, der Anteil der Grünen stiege um einen Punkt auf 12 Prozent. Auch nach Einschätzung vieler deutscher Manager wird es für die Unionsparteien schwer, 2006 den Regierungswechsel herbeizuführen.

Union und FDP, die im Januar in der Forsa-Umfrage gemeinsam auf 56 Prozent gekommen waren, liegen mit zusammen 46 Prozent nun nur noch einen Prozentpunkt vor SPD und Grünen mit 45 Prozent. Die PDS, die während der Proteste gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV im August und September bei 7 Prozent lag, fällt erstmals seit Mai 2004 wieder unter die 5-Prozent-Grenze.

Jede zweite von 504 repräsentativ ausgewählten Führungskräften aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung spricht der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel „das Format ab, Bundeskanzlerin zu werden“, meldete das Wirtschaftsmagazin Capital gestern unter Berufung auf eine von ihm in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach. 58 Prozent der Entscheider hätten den Eindruck, Merkel habe ihre Partei nicht im Griff. 83 Prozent der Befragten trauen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Comeback in der Wählergunst zu, ergab das „Capital-Elite-Panel“. Bei der gleichen Befragungsrunde drei Monate zuvor hatten das nur 35 Prozent Schröder zugetraut.