Unterm Strich
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Frankreich hat seinen ersten schwullesbischen Fernsehkanal. Der Start von Pink TV Anfang dieser Woche wurde Mittwochnacht mit einer großen Party in Paris gefeiert, mit dabei war neben Kultusminister Renaud Donnedieu de Vabres auch der Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoe, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Der private Sender will mit einer Mischung aus Comedy, Dokumentationen und einem Sportprogramm, das von der Transsexuellen Brigitte Boréale präsentiert werden soll, auch das heterosexuelle und metrosexuelle Publikum anlocken. Vielleicht erreicht der Kanal die anderen Zielgruppen aber am besten mit seinem nächtlichen Pornoprogramm, das Filme mit so vielversprechenden Titeln wie „Madame and Eve“ und „Out of Athnes“ zeigt.

Attraktionen mehr künstlerischer Art sind seit gestern auf der Art Cologne 2004 zu sehen. In Köln stellen 250 Galeristen aus 22 Ländern aus, und zum ersten Mal in seiner 38-jährigen Geschichte zeigt der Kunstmarkt mit seinem Förderprogramm „new contemporaries“ das Angebot von 16 jungen Galerien. Auffallend unter den Arbeiten der jungen Künstler aus dem In- und Ausland ist die Präsenz der Malerei, die von den abstrakten Arbeiten Stefan Maucks, der Texte über Gebäude und deren Bewohner in architektonischer Form auf die Leinwand bringt, bis zu dem vorm Bücherregal sitzenden „Taliban-Terroristen“ des Niederländers Erik van Lieshout reicht.

Und noch eine Nachricht aus der Kunst: Die Essener Cézanne-Schau ist von Deutschlands Kunstkritikern zur „Ausstellung des Jahres“ gewählt worden. In Berlin wird man lange Gesichter ziehen, hat sich doch die MoMA-Ausstellung mit ihrem Besucherrekord nicht durchsetzen können. Die 100 Werke umfassende Schau „Cézanne – Aufbruch in die Moderne“ wird noch bis zum 16. Januar im Essener Museum Folkwang gezeigt. Ob es jetzt bald in Essen eine Schlange gibt?

Neues auch von Courtney Love. Die Sängerin muss sich in Los Angeles wegen tätlichen Angriffs vor Gericht verantworten. Zeugin Kristin King erzählte dem Gericht, Love sei mitten in der Nacht ins Haus ihres Exfreundes eingedrungen und habe die schlafende King angegriffen und mit einem Blitzlicht durchs Zimmer gejagt. Dann habe sich Love auf das Opfer gesetzt und sie in die linke Brust gekniffen mit „dem schlimmsten Zwicken, das ich erlebt habe“. Was Courtney Love dazu sagt, ist noch unklar, jedenfalls hat ihr Anwalt schon mal erklären lassen: „Sie könnte nicht besser in Form sein, als sie momentan ist.“ Das wird Kristin King wahrscheinlich auch so sehen.