Schwall und Sunk mit Folgen

Küstenschützer im Norden sorgen sich um die Sicherheit der Elbdeiche – und rechnen mit wachsenden Problemen durch immer größere Schiffe

Küstenschützer sorgen sich um die Elbdeiche: Die verstärkte Wellenbildung durch immer größere Schiffe ziehe zunehmend Schäden an den Deckwerken nach sich, sagte unlängst der Küstenschutzdezernent beim Amt für ländliche Räume (ALR) im nordfriesischen Husum, Karl Petersen, zur Deutschen Presse-Agentur. Das sei keine dramatische Entwicklung, „aber wir müssen es im Auge behalten“.

Insgesamt ist Petersens Arbeitgeber für die Sicherung von 550 Kilometern Küstenlinie zuständig, die sich von der Elbe bis an die dänische Grenze erstreckt. Den Großteil davon schützen Deiche. Diese seien durch die fortlaufende Instandhaltung in einem guten und wehrhaften Zustand, so Petersen. Die Deiche und Küstenschutzanlagen etwa an der schleswig-holsteinischen Westküste seien insgesamt für den Winter gut gerüstet, lautet seine Zwischenbilanz der derzeit laufenden Deichschauen im Land.

An den Elbdeichen nagen ohnehin weniger die winterlichen Sturmfluten, sondern das, was Experten Schwall und Sunk nennen: Durch den Schiffsverkehr erzeugte Wellen laufen zunächst an den Deichen hoch auf und ziehen sich dann wieder zurück. Je schwerer das Schiff, umso stärker geschieht das. „Wenn die Pötte größer werden“, so Petersen, „wächst auch die Belastung.“ Die geplante weitere Vertiefung der Elbe auf 14,5 Meter werde noch mächtigeren Schiffen die Zufahrt zum Hamburger Hafen ermöglichen – und damit das Problem verschärfen. dpa/aldi