Mittendrin, nicht bloß dabei
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Ein Blick über den städtischen Tellerrand in Zeiten des Wahlkampfes bei den Nachbarn: „Selbstverständlich“, so dieser Tage Horst-Dieter Fischer, Sozialstaatssekretär in Schleswig-Holstein, bräuchten ältere Menschen „eine gute Betreuung und fachlich qualifizierte Pflege“. Weil sie, so Fischer weiter, „darüber hinaus aber auch im Alter dazugehören und mittendrin sein, in der Mitte unserer Gesellschaft leben“ wollten, dürfe das nicht irgendwie vonstatten gehen – und schon gar nicht irgendwo.

In Eutin war‘s, dass Fischer solches sprach, und das in der Absicht, das Konzept des dortigen Seniorenzentrums „Am Mühlenberg“ lobend herauszustreichen. Dieses nämlich liegt mit seinen 34 betreuten Wohnungen sowie 83 Pflegeplätzen mitten im besagten holsteinischen Städtchen und ist mithin beispielhaft für eine neue Pflegeinitiative des Sozialministeriums.

Die Pflege müsse nämlich zurück in die Gesellschaft geholt und gute Pflege zu einem Anliegen aller gesellschaftlichen Gruppierungen gemacht werden, ließ das Ministerium pressemitteilen, kaum dass Fischer am vergangenen Donnerstag vom Ortstermin zurückgekehrt sein mochte. „Pflegeeinrichtungen dürfen und wollen keinen Anstaltscharakter haben“, so Fischer weiter, „sondern sollen Orte des Alltags, der Begegnung und der Kommunikation sein“ – und dem sieht sich das Programm „PflegePlus“ verpflichtet. Das alles klingt ein wenig wie der Slogan, mit dem einst ein privater TV-Sportsender seine Nähe zum Geschehen bewarb – aber Sport, indes aktiv betrieben, ist ja auch gut. Nicht nur für ältere Menschen. aldi