RECHTE AGENDA

Im thüringischen Leinefelde versammeln sich heute rund 220 Kader aus der gesamten Republik zum Bundesparteitag der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Während des zweitägigen Treffens unter dem Motto „Arbeit – Familie – Vaterland“ wählen die Delegierten einen neuen Bundesvorstand. Mit Thomas Wulff, Thorsten Heise und Ralph Tegethoff kandidieren erstmals Anführer militanter Neonazi-Organisationen für Vorstandsposten. Alle drei sind erst kürzlich der Partei beigetreten – ein Schritt, dem Sicherheitskreise „Signalwirkung“ beimessen. Ihre Wahl wäre richtungweisend, denn sie ist Teil der von NPD-Chef Udo Voigt propagierten Strategie der „Volksfront von rechts“. Ziel: die bundesweit rund 3.000 Neonazis, die in etwa 160 „freien Kameradschaften“ organisiert sind, an die NPD zu binden. Gleichzeitig wird Voigt bei den Delegierten für Wahlbündnisse mit der DVU werben – ein anderer Aspekt der „Volksfront“-Strategie. Um die Verbrüderung der Rechtsextremen medienwirksam zu inszenieren, will DVU-Chef Gerhard Frey persönlich zu einer Pressekonferenz mit Voigt in Leinefelde anreisen. An der „Volksfront“-Idee gibt es sowohl in der NPD wie in der DVU und den Kameradschaften Kritik. Davon soll die Öffentlichkeit in Leinefelde aber nichts mitbekommen. Deshalb bleibt die Presse vom Großteil des Parteitags ausgeschlossen. AGX