Wochenübersicht: Lautsprecher
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

I. Marcus, Jerusalem-Gemeinde Lindenstr. 85, So, 19.30 Uhr

Gegen Naziläden, Kurt-Lade-Klub, Grabbeallee 33, Mi, 19 Uhr

Morgen wird im namenlosen Café in Köpenick über den am 13. November vorgesehenen Aufmarsch der Neonazis in Halbe informiert. Die Glatz- und Strohköpfe betreiben dort alljährlich ihr „Heldengedenken“, mit dem sie Soldaten aus Wehrmacht, SS und Volkssturm ehren wollen. Nicht wenige dieser Geehrten haben sich durch freiwillige Übererfüllung der Mordquote ebenso verdient gemacht wie durch Vergewaltigung, Plünderung und andere Herrenmenschlichkeiten, die in der Ausstellung „Verbrecher der Wehrmacht“ ja aufs ekligste anschaulich gemacht worden sind. Gegen diese Ehrung soll protestiert werden, und hier wird der Protest vorbereitet. Im Kurt-Lade-Klub wird am Mittwoch ebenfalls für die Sache der Antifa mobilisiert, nun geht es da um die Kampagne gegen Naziläden, die mit Thor Steinar-Klamotten, Faschokultgegenständen und Kindskopfdevotionalien ihre Klientel eindecken. Am Beispiel von Pirna wird die Situation geschildert, anschließend wird über die dort stattfindende Demo am Ende des Monats informiert. Am Sonntag ist Itamar Marcus in der Jerusalem-Gemeinde zu Gast. Der Direktor des Jerusalemer Mediendienstes Palestinian Media Watch wird darüber sprechen, wie die palästinensischen Medien über Israel, USA, die Juden und all die anderen „Ungläubigen“ schreiben und sprechen, wenn sie glauben, nur Gesinnungsgenossen zu erreichen. „Arafats wichtigste Waffen sind Bilder und Betroffenheit“, schrieb die FAZ vor Jahren, und es sei nun einmal so, dass er, wenn er auf Englisch einen Anschlag bedauere, ihn auf Arabisch rühme. Palestinian Media Watch hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau diese Reden, Interviews und Artikel zu untersuchen, um ihren wirklichen Inhalt erkennen zu können. Wer denkt, es entstehe dabei ein einheitliches Bild „der Palästinenser“, hat sich dabei gründlich geschnitten.

Neonazi-Info, Café Seelen-binderstr. 54, Di, 19 Uhr