ANDREAS KRASS

Andreas Kraß, Jahrgang 1963, ist Literaturwissenschaftler und schult die Wahrnehmung der Teilnehmer seiner interaktiven Werkstattveranstaltung „Queer lesen ist nicht verkehrt“. Heterosexualität gilt als normal – und was in dieses Schema nicht passt, bleibt blind. Wer mit heteronormativer Brille durch die Welt läuft, leidet unter einer Wahrnehmungsstörung. Er erkennt nur den Regelfall, nämlich heterosexuelle Männer und Frauen. Schwule und Lesben gibt es in dieser Sicht nur in Form von Klischees und Stereotypen. Doch ist die heteronormative Märchenwelt längst ins Wanken geraten. Die Eingetragene Lebenspartnerschaft erlaubt eheähnliche Beziehungen zwischen Personen gleichen Geschlechts. Regenbogenfamilien gehören zum Alltag. Dennoch fällt es vielen schwer, die heteronormative Brille abzusetzen und die Menschen als das anzusehen, was sie in erster Linie sind, nämlich als Menschen.

Samstag, 18. April, 12 bis 13 Uhr