I.G. Farben zockt weiter

BERLIN taz ■ Die I.G. Farben AG in Abwicklung missbraucht wieder Zwangsarbeiter: Nach einem Bericht des Spiegel soll ausgerechnet die bislang mit gerade mal 255.000 Euro ausgestattete, erst 2001 gegründete Zwangsarbeiter-Stiftung der Reste-AG des NS-Chemiekonzerns für Rendite sorgen. Sie wolle über einen noch zu schaffenden US-Ableger die Schweizer Großbank UBS verklagen, die sich 1959 die angeblich zum I.G.-Vermögen gehörende Interhandel AG einverleibt hatte. Der Verkehrswert der Interhandel betrage heute satte 2,2 Milliarden Euro, so der Spiegel. Laut Ex-I.G.-Liquidator und heutigem Zwangsarbeiter-Stiftungsvorstand Otto Behrnhardt würde dieser Erlös bei Erfolg der Klage natürlich nicht komplett den ehemaligen Zwangsarbeitern zu Gute kommen. Sondern natürlich ehrlich mit den honorigen I.G.-Spekulanten und den beteiligten Anwälten geteilt. STG