KINDERSTARS UND IHRE AUSSICHTEN AUF ERFOLG

Die Hoffnungen auf eine Karriere über die Pubertät hinaus sind immens, doch nur wenige Kinder schaffen es tatsächlich, Erfolge aus frühen Lebensjahren als Erwachsene fortzusetzen. Im Musikgeschäft scheitern entsprechende Wünsche bei Jungs meist am Stimmbruch – die Nervensäge Heintje („Mama“) tingelt deshalb seit dem Ende der Kinderkarriere nur noch als ästhetischer Resteverwerter in eigener Sache durch drittklassige Shows im Kukidentsektor.

Die prominentesten Beispiele für gelungene Wechsel ins Erwachsenenfach: Britney Spears (die den Girl-Vamp gibt), Céline Dion (Disney-Diseuse), Peggy March (die für diesen Akt aus den USA nach Europa ziehen musste), Cornelia Froboess (von „Pack die Badehose ein“ über „Zwei kleine Italiener“ zur preisgekrönten Schauspielerin), Petula Clark (vom britischen Muttertagsliebling der frühen Fünfziger über „Downtown“ bis zum Broadway), Nicole (aus saarländischen Festzelten bis zum Schlagerstar mit „Ein bisschen Frieden“). Michael Jackson, vor der Solokarriere („Thriller“) eines von mehreren Kindern der Jackson Five, gilt den einen als lebendes Mahnmal gegen Kindesmissbrauch im Showbusiness, anderen als Symbol von Tapferkeit, mit deren Hilfe sich der Künstler aus familiären Umständen befreien konnte.

Tragisch: Die britische Sängerin Lena Zavaroni, Star der frühen Siebzigerjahre, verkraftete den Erfolg nie gänzlich und zerstörte sich mit Essstörungen im Laufe von knapp 20 Jahren selbst. Am Ende war sie, die ein Comeback zu den Zeiten der Goldenen Schallplatten nie mehr schaffte, so mit den Nerven am Ende, dass sie sich zu einer Gehirnoperation entschloss, an deren Folgen sie im Jahre 1993 starb.  JAF