langes größte baustellen
: Der Nachfolger hat viel zu tun

Kitas: Das fehlende Geld im Kita-Etat muss dringend bewilligt werden, es fehlt Hamburgs Familien im Portemonnaie. Darüber hinaus braucht Hamburg eine ganz neue frauen- und kinderfreundliche Kita-Politik.

Ganztagsschulen: Hier klafft das nächste Loch von vermutlich 15 Millionen Euro. Anfang Oktober hatte Lange verkündet, dass Hamburg im nächsten Jahr 88 Ganztagsschulen bekommen soll. Davon profitieren größtenteils die 67 Gymnasien, an denen das zwölfjährige Abitur eingeführt wird. Die Bundesregierung zahlt aber nur die Bauten (66 Millionen Euro bis 2007), das Geld für Personal fehlt. Nach taz-Informationen soll die Ausstattung der bestehenden 38 Ganztagsschulen um 20 Prozent gekappt werden. Die Schulen wissen bis heute davon nichts. Das dazugehörige Behördenpapier lässt auf sich warten.

Integrative Regelklassen: Auch zwei Monate nach dem Rücktritt von Schulamtsleiterin Ingeborg Knipper ist die Zukunft der 38 Integrierten Regelschulen ungewiss. Das Prinzip, Schüler mit Lernbehinderungen an der Grundschule vor Ort zu fördern und nicht auszusondern, hat sich bewährt. Knipper wollte dies auf alle Schulen ausweiten und die Sonderschulen auflösen. Dies stößt auf Widerstand in der CDU.

Arbeitszeitmodell: Auch zwei Monate nach Schuljahresbeginn sorgt dies für schlechte Stimmung an den Schulen. Grundschul-, Sport-, Musik- und Kunstlehrer müssen besonders viel arbeiten. Doch ein baldiges „Nachsteuern“ kostet Ressourcen. Allein um den Arbeitszeitfaktor der Grundschullehrer um 0,05 Prozentpunkte auf 1,35 zu erhöhen, wären 85 Stellen notwendig.

Klassenreisen: Wegen des Arbeitszeitmodells machen 60 Prozent der Schulen keine Klassenreisen mehr. Deshalb stehen die 41 Hamburger Schullandheime vor der Pleite. Wenn der Boykott nicht bald durch eine angemessene Anrechnung dieser Fahrten im Arbeitszeitmodell beendet wird, gibt es auch keine Reiseziele mehr.

Berufsschulen: Weder von Lehrern noch von Betrieben gewünscht wird die Umwandlung der Berufsschulen in eine Stiftung. Der Unterhalt einer solchen Stiftung würde Hamburg 250 Millionen Euro jährlich kosten und könnte durch zusätzliche Bürokratie noch teuer werden. Kritiker warnen vor einem Fiasko à la Kita-Reform.

Schulverkauf: Um Schulsanierungen zu finanzieren, sollen im Sommer 50 Harburger Schulen in ein externes Gebäudemanagement überführt werden. Die Immobilien sollen einem Sondervermögen übertragen werden. Kritiker fürchten den Einstieg in den Ausverkauf dieser Schulen. Außerdem hatte der Rechnungshof festgestellt, dass das Gebäude-Outsourcing Mehrkosten für Polizei und Feuerwehr verursache.

Behördenspitze: Die Kommunikation zwischen Behörde und Schulen ist miserabel. Nach dem Weggang der gesamten Führungspitze – angefangen von Staatsrat Hermann Lange bis hin zu Ingeborg Knipper – müssen Leistungsfunktionen wieder kompetent besetzt werden. KAJ