Afghanistan: UN-Helfer gefährdet

KABUL ap ■ Nach dem Mord an einer französischen UN-Mitarbeiterin in Afghanistan sehen die Vereinten Nationen ihre Arbeit in dem Land bedroht. Es gebe Anzeichen für eine „Kampagne gegen internationale Helfer“, sagte ein UN-Sprecher gestern in Kabul. So seien außer der Französin, die am Sonntag in Ghasni in ihrem als UN-Fahrzeug gekennzeichneten Auto erschossen wurde, auch drei afghanische UN-Mitarbeiter in Paktika angegriffen worden. Neben ihrem Auto sei eine Bombe gezündet worden, die allerdings niemanden verletzte. Bereits am vergangenen Dienstag explodierte vor dem UN-Büro in Kandahar eine Autobombe und verletzte zwei Personen. Zu dem Anschlag habe sich eine Taliban-Gruppe bekannt, sagte UN-Sprecher David Singh. Gestern beschuldigte der Polizeichef der Provinz Paktika US-Truppen, am Freitag ein Zivilfahrzeug bombardiert und sechs Menschen getötet zu haben. Eine Stellungnahme der US-Streitkräfte gab es zunächst nicht. Sie vermeldeten gestern die Entdeckung von 100 kleinen Raketen in der Nordprovinz Nuristan.