: Das Gedächtnis der Orte V
Der Verdacht Kommunist zu sein reichte, um von den Nazis erschossen zu werden. So geschehen am 6. Februar 1933 in Köln an der Ecke Kleiner Griechenmarkt/Fleischmengergasse. Ein Trupp Nationalsozialisten unter Führung eines SA-Sturmführers feuerte mit dem Ruf „Straße frei, Hände hoch, Heil Hitler!“ auf eine Gruppe „verdächtiger“ Passanten. Zwei Menschen wurden getötet, vier verletzt. Die Nazis verzogen sich in ihr Stammlokal „St. Petersbräu“ in der Sternengasse. Polizisten, die mit einem Zeugen die Täter identifizieren wollten, wurden aus dem Lokal vertrieben.
Sabine Würich fotografierte den Ort des Verbrechens im heutigen Zustand für ihr Buch „Das Gedächtnis der Orte – Spuren nationalsozialistischer Verbrechen in Köln“ (Emons Verlag, 19 Euro). Eine Auswahl zeigt die taz in unregelmäßiger Folge. Außerdem sind die Fotos in der gleichnamigen Ausstellung bis 14.11. im EL-DE-Haus Köln zu sehen. SCH