Zapfenstreich

Bundeswehr will Standorte in Schleswig-Holstein schließen. Welche, wird heute bekannt gegeben

kiel lno ■ Mit Spannung und Unruhe haben Kommunen und Politiker in Schleswig-Holstein gestern auf die offizielle Bekanntgabe der Standortstreichliste der Bundeswehr gewartet. Am Abend sollten die Obleute der Bundestagsfraktionen im Verteidigungsausschuss in Berlin informiert werden. Offiziell will Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) die Schließungen heute Vormittag bekannt geben.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) will ebenfalls heute nach der Kabinettsitzung die Bürgermeister der betroffenen Kommunen ins Bild setzen und am Nachmittag Stellung nehmen. Als gefährdet gelten Olpenitz (2.000 Soldaten und Zivilbeschäftigte), Boostedt (1.500), Bad Segeberg (650) und Rendsburg. Gegenüber dem NDR gab die Steinburger SPD-Bundestagsabgeordnete Cornelie Sonntag-Wolgast gestern an, dass die Kasernen in Kellinghusen (1.000), Albersdorf und Breitenburg geschlossen würden.

Schon am Wochenende hatte es an einigen Standorten Proteste gegeben. Auch in Kappeln-Olpenitz hatten die Bürger ihre Sorge so intensiv deutlich gemacht, dass Struck den Marine-Stützpunkt vor zwei Wochen noch einmal besuchte – ohne sich festzulegen.

Wenn es heute das Aus für Olpenitz geben sollte, wird der Protest laut dem Personalratsvorsitzenden Peter Hanisch nicht beendet sein: „Die Politik wird dann deutlich machen müssen, warum hier der Stützpunkt geschlossen und für teures Geld nach Kiel verlegt werden soll.“

Mit gut 33.000 Stellen ist die Bundeswehr nach Auskunft der Wehrbereichsverwaltung Nord einer der wichtigsten Arbeitgeber in Schleswig-Holstein.