Das Ende des Solidarprinzips

betr.: „Studis sollen sich selbst bedienen“, taz vom 20. 10. 04

Da wird zwar die Geschäftsführerin des Studentenwerks gefragt und zitiert, den „Stuwe-Angestellten“ (es gibt übrigens auch Arbeiterinnen bei uns) wird nebulös unterstellt, dass sie der „guten Idee“ nicht abgeneigt seien. Falsch, wir sind abgeneigt, der Personalrat des Studentenwerks hat in seiner Stellungnahme formuliert, dass der grüne Entwurf letztendlich das Ende des bewährten Solidarprinzips bedeuten würde und das Studierendenwerk als Selbstorganisation der sozial schwächsten Studierenden eine Selbstverwaltung der Armut würde. Und, Frau Paus, wir reden hier durchaus über Kindergärten, nämlich über die hervorragenden Kindertagesstätten des Studentenwerks, die den Bedürfnissen der studierenden Eltern wie keine anderen Kitas entgegenkommen. Und wir reden auch über Studentenwohnheime, die im Gegensatz zum Studentendorf Schlachtensee für rollstuhlfahrende Studierende bewohnbar sind. Für taz und Grüne mag das popelig sein, für die Beschäftigten des Studentenwerks ist es Auftrag und Verpflichtung, gerade den sozial benachteiligten Studierenden einen guten Service zu bieten.

KLAUS-PETER DRECHSEL, M. A., Berater für behinderte und chronisch kranke Studierende + Personalrat im Studentenwerk Berlin

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