Humana feuert leitende Mitarbeiter

Die Milchunion zieht erste Konsequenzen aus dem Tod von zwei israelischen Babys

HERFORD dpa/fp/ap ■ Die Herforder Humana Milchunion hat Konsequenzen aus der Affäre um fehlerhafte Säuglingsmilch gezogen. Am Montag entließ der Hersteller von Babynahrung vier Mitarbeiter. Sie haben bisher in der Entwicklung, dem Zentrallabor und dem Qualitätsmanagement gearbeitet, sagte der Sprecher der Humana-Geschäftsführung, Albert Große Frie. Schuld am Fehlen von Vitamin B1 in der für Israel bestimmten Babymilch sei „menschliches Versagen“. Noch vor dem Erstverkauf des Produkts im September sei aufgefallen, dass das Kieler Labor Lufa-ITL keine Analysen für den Vitamingehalt geliefert habe. Trotz der fehlenden Daten hätten die wissenschaftlichen Mitarbeiter die Analyse als vollständig akzeptiert. Große Frie sprach von einem „unverständlichen Vorgang“. Künftig werde eine Vollanalyse zwingend vorgeschrieben sein. „Das war bislang eine Kann-Vorschrift“, sagte der Geschäftsführer. Die Humana-Geschäftsführung könne nicht ausschließen, dass ihre Sojanahrung zur Erkrankung und dem Tod der Säuglinge in Israel geführt habe, sagte Große Frie. „Wir suchen daher geeignete Möglichkeiten der Unterstützung für die betroffenen Familien. Wir empfinden tiefes Mitgefühl.“ Schadenersatzforderungen an das Unternehmen könne er nicht ausschließen. Es sei denkbar, dass Humana die entlassenen Mitarbeiter regresspflichtig mache.