Moorhuhn-Chefs frisierten Bilanz

RUHR taz ■ Der erste Prozesstag gegen die Phenomedia-Macher gestern vorm Bochumer Landgericht brachte Selbstkritik: „Was am Neuen Markt gemacht wurde, war völlig verrückt, vielleicht sogar krank,“ sagte Ex-Phenomedia-Chef Markus Scheer. Er und zwei weitere Chefs der Phenomedia AG sind angeklagt, Gewinn- und Verlustrechnungen gefälscht zu haben. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft haben sie ihre Anleger und Geschäftspartner mit falschen Meldungen und geschönten Jahresabschlüssen zwischen 1998 und 2002 systematisch über die wahre Finanzkraft des Unternehmens getäuscht.

Fünf der sechs Angeklagten sollen sich außerdem persönlich bereichert haben. Im Fall vom Markus Scheer geht die Staatsanwaltschaft von gezielten Aktienverkäufen in einer Höhe von über sieben Millionen Euro aus. Davon will der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Phenomedia AG jedoch nichts wissen. JOE