China: Proteste gegen Dammbau

PEKING dpa ■ Bei neuen Unruhen in China haben zehntausende Bauern in der Südwestprovinz Sichuan gegen ein Staudammprojekt protestiert. Tausende Soldaten und Polizisten seien mobilisiert worden, berichteten gestern Dorfbewohner im Kreis Hanyuan. Bei Zusammenstößen seien mindestens ein Dutzend Bauern und Polizisten verletzt worden. Es war der dritte große Konflikt in China innerhalb von zwei Wochen. Die Bauern protestierten gegen ihre Zwangsumsiedlung und unzureichende Entschädigungen. Funktionäre hätten sich „das Geld in die eigene Tasche gesteckt“, klagte ein Mann. Erst am Montag waren in der Zentralprovinz Henan Gewalttätigkeiten zwischen der muslimischen Hui-Minderheit und Han-Chinesen bekannt geworden, bei denen laut Regierung im Kreis Zhongmou 7 Menschen getötet und 42 verletzt wurden. Tausende Soldaten und Polizisten waren dort noch gestern im Einsatz. Ein anderer Protest in Sichuan hatte sich vergangene Woche an Bau des umstrittenen Pubugou-Staudammes am Dadu-Fluss entzündet. Bis zu 60.000 Menschen waren zur Baustelle gezogen und hatten die Aufhebung der Sperrung des Flusses erzwungen.