Ambulante Pflege mit Hindernissen

BERLIN taz ■ Über 80 Prozent der ambulanten Pflegedienste sind in ihrer Existenz gefährdet, da sie von Strukturproblemen ausgebremst werden. Zu diesem Fazit kommt eine gestern vorgestellte Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung zur Situation der häuslichen Pflege. Die Versorgung durch ambulante Dienste habe sich bisher nicht als eigenständiger Bereich zwischen privater und stationäre Pflege etablieren können, so der Untersuchungsleiter Frank Weidner. „Verantwortlich ist dafür auch die aufwändige Verordnungs- und Genehmigungspraxis.“ Bei den vielen kleinen Anbietern falle der damit verbundene administrative Aufwand besonders ins Gewicht. Ein weiteres Problem: Die Finanzierung der Dienste ist zu großen Teilen vom Leistungsrecht abhängig. 86 Prozent der befragten Pflegedienste sind jedoch der Meinung, dass die gesetzlich finanzierten Pflegeleistungen allein ihre Existenz nicht dauerhaft sichern können. Die Studie basiert auf der Befragung von 632 ambulanten Pflegeeinrichtungen. JOS