Einwandtanker gefährden Küsten

ROSTOCK epd ■ Die Gefahr eines Tankerunglücks vor deutschen Küsten ist nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace ein Jahr nach dem Untergang der „Prestige“ vor der Küste Spaniens unverändert hoch. Noch immer verkehrten in der Ostsee Einhüllentanker alter Bauart, sagte Greenpeace-Experte Christian Bussau gestern nach einer zweitägigen Schiffsbeobachtung in der Kadetrinne zwischen Deutschland und Dänemark. Die Gefahr werde durch die geplante Steigerung der russischen Öltransporte vom Ostseehafen Primorsk von derzeit rund 13 Millionen auf 90 Millionen Tonnen weiter verschärft. Die Pläne sähen die Durchfahrt von jährlich rund 1.000 zusätzlichen Tankern durch die Kadetrinne vor. Nach dem Untergang der „Prestige“ am 19. November 2002 vor der nordwestspanischen Küste hatte das Europäische Parlament im Juni 2003 mit Schweröl beladenen Einhüllentankschiffen das Anlaufen europäischer Häfen untersagt. Dies reicht Bussau zufolge nicht, da alte Tanker ohne Doppelhülle weiterhin die europäischen Küsten passieren dürften.