Fischer würdigt Israels Abzugspläne

EU unterstützt Israels Rückzug aus Gaza und fordert mehr. Armee zerstört Haus von Selbstmordattentäter. Soldaten töten drei Palästinenser im Westjordanland

BRÜSSEL/TEL AVIV dpa/ap/afp ■ Bundesaußenminister Joschka Fischer hat den israelischen Plan zum Abzug aus dem Gaza-Streifen gewürdigt und gleichzeitig weitere Schritte angemahnt. Nach einem Gespräch mit seinen EU-Kollegen sagte Fischer gestern in Brüssel, die Europäer hätten Interesse an einem Erfolg des Abzugsplans. Das heiße aber auch, dass er über den Gaza-Streifen hinausgehe und in den international vereinbarten Friedensplan hineinführe. Darüber hinaus sei die Sicherheit zu gewährleisten, und in den palästinensischen Gebieten müssten Reformen stattfinden.

Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag in Tel Aviv hat die israelische Armee im Westjordanland das Haus zerstört, in dem der 16-jährige Attentäter lebte. Wie die Streitkräfte weiter mitteilten, wurden auch die Häuser von zwei mutmaßlichen Drahtziehern abgerissen. Zu dem Anschlag auf einem Markt, bei dem drei Israelis getötet und 32 verletzt worden waren, bekannte sich die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP). Der jugendliche Selbstmordattentäter stammte aus dem Flüchtlingslager Askar bei Nablus.

Bereits am Montagabend haben israelische Soldaten in Nablus im Westjordanland drei Palästinenser erschossen. Die Getöteten hätten den radikalen Al-Aksa-Brigaden angehört, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat, teilten palästinensische Rettungskräfte mit. Die Männer seien 23 und 25 Jahre alt gewesen. Drei weitere Palästinenser seien verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee wurden drei bewaffnete Palästinenser getötet, als diese versuchten, auf die israelische Truppeneinheit zu schießen. Einer der beiden sei ein hochrangiges Mitglied von Arafats Fatah-Bewegung gewesen.