Klingelbeutel geht um

Neue Sparrunde bei der Nordelbischen Kirche: Zuerst die Evangelische Akademie, jetzt das Rauhe Haus in Hamburg

Kiel/Rendsburg dpa/taz ■ Unter massivem Sparzwang kommt die Synode der Nordelbischen Kirche an diesem Wochenende in Rendsburg zusammen. Wie der neue Synodenpräsident, der ehemalige Hamburger SPD-Justizstaatsrat Hans-Peter Strenge, gestern sagte, sollen 2004 zwei bis drei Millionen Euro gespart werden. Insgesamt hatte die Synode im Mai Sparbeschlüssen der Kirchenleitung in Höhe von fünf Millionen Euro zugestimmt.

Betroffen ist unter anderem die Evangelische Fachhochschule des Rauhen Hauses in Hamburg. Sollte innerhalb einer Jahresfrist keine Lösung gefunden werden, die den Weiterbetrieb mit Kirchenmitteln in Höhe von 250.000 Euro ermögliche, soll der Vertrag mit der Stiftung, der das Haus gehört, zum Ende 2004 gekündigt werden.

Ausgaben kürzen müssen Strenge zufolge auch das Pädagogisch-Theologische Institut, die Wichernschule in Hamburg, das Müttergenesungswerk, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt und die Seemannsmission. Betriebsbedingte oder Änderungskündigungen wollte er ebenfalls nicht ausschließen. Nicht betroffen von Kürzungen seien die Seelsorgearbeit für Häftlinge und Strafentlassene.

Auf dem Prüfstand steht nach den Worten des Synodenpräsidenten auch die Zahl der Kirchenkreise. Strenge stellte sich außerdem die Frage: „Muss ein Kirchenkreis, der einen Probst hat, auch eine eigene Kirchenverwaltung haben?“. Teil der Reformdiskussion sei auch die Frage nach der Zahl der Bischöfe in Nordelbien – bisher sind es drei.

aha