KLuST zieht Notbremse

Kölner Lesben- und Schwulentag beendet mit seinem Ausstieg die Hängepartie um das geplante „apartment“

Köln taz ■ Überraschung beim Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) e.V.: Mit deutlicher Mehrheit beschlossen die Mitglieder am Donnerstag Abend den sofortigen Ausstieg aus dem „apartment“. Seit eineinhalb Jahren ist das ehemalige Schwulen- und Lesbenzentrum in der Kölner Südstadt bereits geschlossen.

Um das als Nachfolgeeinrichtung geplante soziokulturelle Zentrum „apartment“ gab es in den letzten Monaten ein zähes Ringen. Erst Mitte September erhielt die neue Mieterin des Objektes, die Kat 18 GmbH, nach einem Krisengipfel mit NRW-Bauminister Michael Vesper die Genehmigung zum Umbau der Räume am Kartäuserwall. Doch mit der Vermieterin, der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), streitet sich die Kat 18 GmbH weiter darum, wer die Kosten für die notwendigen Lärmschutzmaßnahmen trägt. Bisher fanden sie keinen Kompromiss.

Der KLuST konnte daher bis heute die angemieteten Büroräume im Objekt nicht nutzen. „Wir stehen vor einer dauerhaft gelben Ampel“, umschrieb Markus Danuser vom KLuST-Vorstand die Situation. „Ob sie auf rot oder grün umspringt, ist nicht klar.“ Jetzt zogen die Mitglieder nach kontroverser Diskussion die Notbremse. „Damit haben wir für die nächsten fünf bis zehn Jahre keine Anlaufstelle mehr“, prophezeite Markus Danuser. Ein Arbeitskreis soll prüfen, welche Anforderungen ein neues Zentrum erfüllen muss.

Bei der Wahl zum Vorstand gab es dagegen keine Überraschung. Die Mitglieder bestätigten die vier Vorstände Markus Danuser, Matthias Eiting, Christian Lang und Daniela Zysk. Neu in das Gremium wählten sie Eva Essers, Tobias Hanemann und Ralf Wandelt. Thomas Spolert