Tut weh, Leute

betr.: „Ein Kreuzchen für die USA. 100 Dinge, die besser bleiben“, taz vom 3. 11. 04

Irgendein Witzbold in Germanistan bringt uns eine Liste der Kitscherrungenschaften unserer Kultur. Schluck! (McGregor Scotch) „Amerika, du hast es besser“?!

Ihr müsst hier nicht leben. Ich doch. Stellt euch vor, der damalige schildkrötenartige (kennt ihr den Witz?) Franz Josef Strauß wäre Bundeskanzler gewesen und hätte Luxemburg besetzt, um das Ländchen von ABC-Waffen zu befreien. Er würde heute anstehen, noch einmal gewählt zu werden.

Ihr Deutschen fühltet euch als Paria der Welt. Und dann schreibe ich einen Waschzettel der deutschen Kitschkulturgaben: Sauerkraut, Schnitzeljagd, Volkswagen, Weihnachtsbaum, Ostereier, Bier, Wurst, Oktoberfest, Lederhosen, Jodeln, Gesangsverein, Turnverein, Gott bei uns (ein Bush-Leitwort), Heimatschutz (homeland security). Ihr kriegt die Idee schon. Tut weh, Leute.

ROBB KVASNAK, Oakland Park, Florida

Was soll denn, bitte schön, „fantastisch“ sein an „Grandiositäten“ wie „Monstertrucks“, „Bier in braunen Papiertüten“, der „National Rifle Organisation“, „Homeshoppingkanälen“, aber auch dem „niedrigeren Benzinpreis als in Europa“ oder „Cheerleadern“? Ihr habt leider nicht „100 Dinge, die besser bleiben“, aufgelistet – das wäre eine nette Idee gewesen –, sondern einfach die Klischees aufgeschrieben, die einem bei einem Brainstorming zu den USA so einfallen. Ein bisschen dünn! NIKOLAI MICHAELIS, Hamburg

Wie viele Jahre muss man eigentlich in den USA wohnen, um zu glauben, dass Aspirin etwas US-Amerikanisches sei? Aspirin ist in Deutschland erfunden worden und gehört zu einer deutschen Firma. DANIEL MEYER, Berlin