unterm strich
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Visa-Probleme, mal wieder: Aus diesem Grund können die beiden afghanischen Schriftsteller Safia Saddiqui und Partaw Naderi nicht zum Weltkongress des internationalen PEN-Clubs vom 23. bis 27.11. in Mexiko-Stadt reisen. Wie der PEN-Club-Vorsitzende Homero Aridjis mitteilte, hätten die beiden Autoren ihr Einreisevisum für Mexiko im mexikanischen Konsulat in Paris entgegennehmen müssen. Dies sei jedoch nicht möglich gewesen, weil sie ohne Visum für die Weiterreise den Pariser Flughafen nicht hätten verlassen dürfen. So ein tückisches Problem nennt man wohl „Catch 22“.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul besitzt Mexiko noch keine diplomatische Vertretung. „Das Ironische ist, dass, nachdem man einen zerstörerischen Krieg geführt hat, um die Afghanen von der Diktatur der Taliban zu befreien und sie ihre Menschenrechte genießen zu lassen, die europäischen Länder ihnen jetzt das Transitrecht verweigern“, schrieb der PEN-Vorsitzende Homero Aridjis in einer Erklärung. Saddiqui und Naderi wären die ersten afghanischen Teilnehmer an einem internationalen Schriftstellerforum seit dem Fall des Taliban-Regimes vor zwei Jahren gewesen.

Die deutschen Filmtheater wollen gegen das neue Filmförderungsgesetz klagen, weil sie sich davon benachteiligt fühlen (siehe taz von gestern). Die Erhöhung ihrer Abgabe für die Filmförderung auf 2,4 Prozent pro Kinokarte stößt ihnen auf, auch wenn es dabei letztlich nur um gerade mal 3 Cent pro Karte geht. Kulturstaatsministerin Christina Weiss hat sie nun vor diesem Schritt gewarnt. „Entweder es gibt diese Filmförderung oder gar keine mehr, das reicht jetzt“, sagte sie. „Das führt nur zu alles oder nichts.“ Das neue Filmförderungsgesetz soll am 1. Januar 2004 in Kraft treten.