verpasst?
: Clubbing

„Presseclub nachgefragt“, immer sonntags, 12.45 Uhr, Phoenix

Bei US-amerikanischen Serien und Filmen gibt es den schönen Brauch, während des Abspanns die besten Patzer und Versprecher aus den Proben zu zeigen. Dranbleiben bis zum Schluss lohnt sich – meist sind die verhunzten Szenen lustiger als die gesamte vorhergegangene Sendung. Das gilt auch für den „Presseclub“.

Nachdem in der ARD die Journalisten betroffen, der Vorhang zu und alle Fragen offen sind, dürfen im Anschluss auf Phoenix die Zuschauer anrufen und dem noch ein paar weitere Fragen hinzufügen. Wie bei jeder Publikumsdiskussion geht das natürlich gründlich schief. Was die Zuschauer fragen, ist sachlich abwegig und meist nicht einmal eine Frage. „Als Stahlarbeiter kriege ich 850 Euro Rente“, stellte diesmal ein Zuschauer fest. Mit der Souveränität eines durch etliche Schockanrufer gestählten Stammgastes umformulierte Elisabeth Niejahr (Die Zeit) das zu: „Sie zielen mit Ihrer Frage auf Kürzungen im Niedriglohnsektor ab.“ Große Kunst. Noch lustiger ist es aber, das Entsetzen in den Gesichtern der Presseclubber zu beobachten: Herr im Himmel, lass das nicht unsere Leser sein! HPI