Vodoo modale...

... am Samstag: Der kubanische Pianist Omar Sosa kombiniert religiöse Traditionals mit Jazz und Hip Hop

Seit einigen Jahren macht der in Barcelona lebende kubanische Pianist Omar Sosa durch ungewöhnliche Veröffentlichungen auf sich aufmerksam. Zehn CDs mit wechselnden Besetzungen hat er inzwischen veröffentlicht und dokumentiert darauf eindrucksvoll die Entwicklung seines musikalischen Kosmos.

Sosa verarbeitet in seiner Musik nicht nur unterschiedliche Musikstile, sondern auch verschiedene Musizierhaltungen: Die kubanischen Traditionen in seinem Spiel beziehen sich weniger auf Son und Bolero, sondern auf die Yoruba-Traditionen der Santeria, einer Variante des westafrikanischen Vodoo-Kultes.

Der Tradition religiöser Musik spürt Sosa nach und schlägt dabei den Bogen zu parallelen Entwicklungen in Brasilien und Ecuador. Die religiösen Traditionen kombiniert er mit Spielweisen des modalen Jazz, Latin-Elementen, Hip Hop und Spoken Word. So entwickelt er eine musikalische Welt, in der die verschiedensten Einflüsse mal miteinander verschmelzen, mal in disparaten Paralleluniversen nebeneinander stehen.

Sosas Klavierspiel selbst wird oft der Monkschen Schule zugeordnet, häufig ist auch der Verweis auf den Impressionismus Debussys, in jedem Fall aber ist es sehr rhythmisch geprägt, denn Sosa hat auch lange Perkussion studiert. Gerade bei Live-Auftritten wird die spirituelle Kraft seiner Musik deutlich. Nicht zuletzt dies hat bei KritikerInnen schon häufiger zu dem Verweis auf Keith Jarrett geführt, wenn sie versuchten, das Konzerterlebnis zu beschreiben.

Arnaud

Samstag, 22.11, um 20 Uhr im Sendesaal von Radio Bremen