Weichenstellung für 2005

Die Kölner SPD-Politiker Ott und Börschel wollen in den Landtag, bei der CDU hat Blömer eine Gegenkandidatin

Köln taz ■ CDU und SPD haben nach wie vor Mühe, sich für das nächste Jahr aufzustellen. Bei der SPD liegen nun die ersten Kandidatenbewerbungen für die Landtagswahl vor. Interessant ist vor allem, dass der Vorsitzende der Ratsfraktion Martin Börschel und Parteichef Jochen Ott in das Düsseldorfer Parlament einziehen wollen. Börschel erklärte auf Anfrage der taz ausdrücklich, dass er sein Ratsmandat und seinen Fraktionsvorsitz im Fall seiner Wahl zum Landtagsabgeordneten behalten wolle.

Während Börschel ein Wahlkreis nahezu sicher sein dürfte, muss Jochen Ott noch bangen. Er will im Wahlkreis Porz und Kalk antreten, wo auch der amtierende Abgeordnete Friedhelm Lenz kandidieren will. Ein Parteitag soll Mitte Dezember darüber entscheiden, wer tatsächlich ins Rennen geschickt wird.

Bei der CDU ist man da schon einen großen Schritt weiter. Die Kandidaten wurden gestern am späten Abend aufgestellt. Das Ergebnis lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor. Fest stand aber, dass der ehemalige Kölner Unions-Vorsitzende Richard Blömer eine Gegenkandidatin bekam. Andrea Verpoorten hatte ihre Bereitschaft erklärt, im Stadtbezirk Lindenthal anzutreten. Das Rennen galt als offen, denn bei der Kreis-Vertreterversammlung sind Delegierte aus dem ganzen Kölner Stadtgebiet stimmberechtigt. Der dortige Orts- und Stadtbezirksverband hatte Blömer trotz des Spendenskandals immer wieder den Rücken gestärkt. Die NRW-CDU wetterte immer wieder gegen den unliebsamen Bewerber, der den Wahlkampf mit staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen verhageln könnte.

Die beiden großen Parteien haben aber auch für das Rathaus die Weichen gestellt. Gestern Morgen bestätigten die geschäftsführenden Vorstände von Fraktion und Partei der SPD noch einmal, dass sie nun Verhandlungen mit der CDU zur Bildung einer Großen Koalition aufnehmen wollen. Die Union wollte erst am Abend darüber endgültig beraten. Frank Überall