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Ob aus Solidarität nach den Anschlägen von Istanbul oder schlicht aus Neugierde an der Religion: Die „Lange Nacht der Synagogen“ hat am Samstagabend in Berlin jedenfalls wieder zu einem großen Andrang in den jüdischen Gebetshäusern der Stadt geführt. Sie fand damit zum zweiten Mal im Rahmen der alljährlichen Jüdischen Kulturtage statt. Schon am frühen Abend hatten sich vor den beiden größten Synagogen der Stadt, in der Oranienburger Straße (Mitte) und in der Rykestraße (Prenzlauer Berg) lange Schlangen gebildet. Aufgrund verschärfter Sicherheitsmaßnahmen mussten die Besucher allerdings beim Einlass umfangreiche Kontrollen über sich ergehen lassen. Neben Abendgottesdiensten standen unter anderem Lesungen und Vorträge sowie synagogale Chöre und Klezmermusik auf dem Programm. In der Oranienburger Straße wurden die Besucher durch die Mikwe geführt, den Ort der rituellen Reinigung.

Eine besondere Begegnungsstätte von U- und E-Kultur gibt es seit Neuestem in Los Angeles: Dort steht die neue Walt-Disney-Konzerthalle, errichtet von Frank Gehry, der das imposante Edelstahlgebäude für 274 Millionen Dollar fertig stellte. Am Wochenende war der Architekt unter den 2.500 Zuschauern, die dort dem ersten Konzert eines ausländischen Orchesters beiwohnten: dem Gastspiel der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle. Derzeit auf USA-Tournee, spielte das Orchester in zwei Konzerten Haydn, Schubert, Bartók und Debussy. Von den Agenturen befragt, lobte der Oboist Andreas Wittmann die „fabelhafte“ Architektur und die Akustik der neuen Halle. Er schloss sich aber auch der verbreiteten Kritik an der Hellhörigkeit des Saales an, in dem Geräusche wie das Rascheln von Programmheften deutlich zu hören sind.