zollverein
: Beratung ins Designzentrum

Mal abgesehen von den Streitigkeiten zwischen den unübersichtlich vielen Akteuren und dem Personalkarussel, auf dem immerhin eine zentrale Gestalt Platz genommen hat – in der wichtigsten Frage hilft das alles nicht weiter: Warum soll Zollverein zum Zentrum für Design werden, warum sollen hier angehende Produktentwickler miteinander lernen, sich aneinander messen, kurzum: Warum dreht sich alles ums Design, wenn schon der erste Versuch, das Designzentrum NRW, so kläglich scheitert?

KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN

Das ehemalige Kesselhaus wartet in seiner Ausstellung mit nichts als einer Produktpalette auf Besucher, die gegen Eintrittsgeld den verpackten Fetischcharakter der Warenwelt erleben. Statt etwas über Design zu lehren und hinter die Gestaltung von Gegenständen zu blicken, folgt auf den Smart eine Wohnlandschaft, eine Kücheninsel, eine Stuhlparade – wie im Nobelkaufhaus. Nur das man die Edelobjekte nicht kaufen kann, wie man auch auf die Lautsprecheransage vergeblich wartet: „Eine Beratung in die Elektroabteilung!“

Was Not tut auf Zollverein? Es muss geklärt werden, warum Design Angelpunkt ist und die Leitidee für die Zukunft der einst produktivsten Zeche des Kontinents. Was nicht vergessen werden darf: Zollverein hat nur eine Zukunft, wenn die Menschen, die die Stadtviertel drumherum bewohnen, die einst erst durch die Zeche entstanden sind, angelockt werden.