Beschluss ist Beschluss

Bischofsnadel: während Sybille Winther (CDU) die Verengung des Durchschlupfs als Weg in den Wohlstand verteidigt, fordert Klaus Möhle (Grüne) ein Ende des Murkelns

Bremen taz ■ Der Rest ist Verwaltungshandeln: In der Frage der Bischofsnadel sei „die Stadt im Wort“, so Wirtschaftssenator Peter Gloystein (CDU). Eine Alternative zu den Umbaumaßnahmen gebe es nicht: Der Tunnel wird nun noch enger, die Ladenflächen größer. Zugleich verwahrte er sein Ressort gegen den Vorwurf der Arroganz: Dass Staatsrat Uwe Färber nicht, wie geplant, zur jüngsten Sitzung des Ortsbeirates Mitte erschienen war, liege daran, dass „sämtliche Argumente vorher ausgetauscht“ worden seien, so Gloystein. Und überhaupt habe man „alles mit dem Beirat abgestimmt“ und „alle Beteiligten eingebunden“.

Das darf als überraschende Sicht der Dinge gelten: Nicht nur Klaus Möhle (Grüne), der mit dem Antrag „Schluss mit dem Unsinn in der Bischofsnadel“ für einen polemischen Farbtupfer auf der debattenarmen Tagesordnung der Stadtbürgerschaft gesorgt hatte, sondern auch Carsten Sieling (SPD) kritisierte die mangelnde Transparenz der Entscheidung. „Versteckt gehandhabt“ habe das Wirtschaftsressort die Frage. Nur mit Mühe sei der Verwendungszweck der vorgesehenen 170.000 Euro zu rekonstruieren gewesen.

Möhle hatte zuvor davor gewarnt, dass mit dem dritten Anlauf nur das bisherige „Gemurkel weiter getrieben wird“. Seiner Auffassung, dass „an dieser Stelle Einzelhandel gewinnbringend nicht möglich“ sei, widersprach Sybille Winther (CDU). So habe man auch seriöse Mieter gefunden, die „den Quadratmeterpreis von 17,50 Euro“ zahlen würden. Sie habe „kein Verständnis“ dafür, „dass sich der Beirat jetzt mit Kritik zu Wort meldet.“

Unerwähnt ließ Winther dabei, dass er das bereits seit zwei Jahren tut. Darauf hatte sich Möhle bezogen. Als unverständlich hatte er bezeichnet, dass diese lokalpolitische Stimme offenbar völlig ungehört verhallt sei. Bremen müsse deutlich sparen, so der Grünen-Politiker. „Vor allem aber müssen wir aufhören, Geld verkehrt auszugeben.“ bes