Viele Castoren erwartet

Atomkraftgegner rechnen 2010 mit Transporten nach Ahaus, Greifswald und Gorleben. Proteste geplant

LÜCHOW afp/taz ■ Im kommenden Jahr werden nach Erkenntnissen von Atomgegnern womöglich gleich mehrere Transporte mit hochradioaktivem Atommüll durch Deutschland rollen. Geplant seien Castortransporte in die drei zentralen Zwischenlager Ahaus (Nordrhein-Westfalen), Greifswald-Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) und Gorleben (Niedersachsen), teilte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Mittwoch in Lüchow mit.

Die Anti-Atom-Initiative kündigte zugleich massiven Widerstand an: Tausende von Demonstranten würden gegen die Transporte auf die Straße gehen. Man verzeichne seit Herbst einen wachsenden Zulauf an Atomkraftgegnern, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. „Im Herbst trecken wir nach Berlin, um Druck zu machen für ein Ende des Endlagermurkses in Gorleben und den Atomausstieg.“

Im kommenden Jahr sollen wieder elf Behälter vom französischen La Hague nach Gorleben rollen. Zudem werden nach Angaben der Bürgerinitiative 2010 mehrere hundert Atomfässer aus Frankreich und aus der Kernforschungsanlage Jülich nach Ahaus gebracht werden. Die Energiekonzerne hatten sich im Jahr 2008 vertraglich dazu verpflichtet, einen Teil der in La Hague entstehenden Abfälle in Deutschland zwischenzulagern.

Außerdem rechne das Bundesamt für Strahlenschutz mit dem Transport von hochradioaktiven Abfällen aus der ehemaligen Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe nach Greifswald-Lubmin.