Mehr Kinder

Naher Osten in Bremen II: Die Friedrich-Naumann-Stiftung sieht Araber diskriminiert

Bremen taz ■ Die Ursache des Nahost-Konflikts liegt in der Geburtenrate. Weil die arabische Minderheit in Israel immer zahlreicher wird, fühlt Israel sich bedroht und diskriminiert die Araber. So erklärte zumindest Georg Roessler auf Einladung der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung den Konflikt am Dienstagabend im KITO in Bremen Nord.

Und zählte zahlreiche Diskriminierungen auf: Die arabische Bevölkerung habe kaum Zugang zu besser bezahlten Jobs und das Schulsystem sei „in arabischen Gemeinden hundsmiserabel und in israelischen modern“. 20 Prozent der Bewohner des israelischen Kernlandes sind Araber, die meisten Palästinenser, berichtete Roessler.

Das eigentliche Thema des liberalen Abends waren die drei Modellschulen in Israel, die sowohl israelischen als auch arabischen Kindern offen stehen. Referent Roessler lebt in Israel, hat sieben Jahre lang im Büro der Naumann-Stiftung in Jerusalem gearbeitet und seine Kinder auf eine solche jüdisch-arabische Schule geschickt.

Das Zusammenleben sei meist konfliktfrei, so Roessler. Sein Sohn habe allerdings stets darauf geachtet, seinen israelischen Bekanntenkreis und seine arabischen Freunde von der Schule nicht zusammenzubringen. Wenn es Probleme im Alltag der Schule gäbe, würden die vor allem von den Eltern verursacht. Etwa wenn am „Erinnerungstag“, dem Tag der Gründung des Staates Israel, Araber die jüdischen Gefallenen ehren sollen, „die geholfen haben, ihre Eltern aus Israel rauszuschmeißen“.

Jens Gaeting