WAS MACHT EIGENTLICH ...die GEZ?
: Sammeln und jagen

Die nervenden Spots der GEZ, der Gebühreneinzugszentrale, in Kino und Fernsehen kennt jeder. „Schon GEZahlt?“ Auch viele Tricks der Jäger nach Rundfunkgebühren sind bekannt. Die so genannten Schwarzseher haben längst entsprechende Gegenstrategien entwickelt, zum Beispiel: an der Haustür mit Fremden nie über das Fernsehprogramm des Vorabends reden!

Jetzt aber haben die Gebühreneinzieher der Region offenbar einen neuen Trick gefunden, säumige Fernsehgucker aufzuspüren. Nach dem Motto: Erst sammeln, dann jagen. Sie besorgen sich die Adressen von Abonnenten der TV-Zeitschriften, gleichen diese Daten mit ihren eigenen ab und fordern gezielt zur Zahlung der Gebühren auf. Ganz schön clever.

Andere Behörden könnten nachziehen: Bei Lesern von Hundezeitschriften ließe sich Hundesteuer eintreiben, Abonnenten des Magazins der Industrie- und Handelskammer könnten gewerbesteuerpflichtig sein. Und in Wohnortnähe eines Motorsportmagazinlesers dürften sich Tempokontrollen lohnen.

Dabei ginge beim Rundfunk alles auch ohne zweifelhafte Überwachungsmethoden. In Holland etwa ist eine Gebühreneinzugszentrale unbekannt. Da sowieso fast jeder Radio hört und Fernsehen schaut, könnten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auch gleich aus Steuermitteln, also von allen, finanziert werden. Das käme für den Bürger selbst dann günstiger, wenn eine minimale Steuererhöhung nötig wäre. Denn man sparte sich eine riesige Behörde, deren Name einem einen Schauer über den Rücken jagt. ROT
FOTO: GEZ