WOLKIGE KRONEN, GROSSE KNOSPEN

Von der letzten Eiszeit wurde sie in die Berg- und Schluchtenwälder des Balkan zurückgedrängt. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts kamen ihre Samen als Medizin gegen den Husten „keichender“ Pferde zurück nach Westeuropa. Nun ist die Rosskastanie zum Baum des Jahres 2005 erwählt worden. Sie mache den Menschen mit ihren wolkigen Kronen, großen Knospen, orchideenhaften Blüten und gefingerten Blättern das ganze Jahr über als beliebtester Stadtbaum große Freude, begründet das seit 1991 bestehende Kuratorium die Entscheidung. Forstwirtschaftlich ist sie im Holz und als Lebensraum praktisch wertlos. Doch bietet sie wie kaum ein anderer Baum viele Wirkstoffe für die Naturheilkunde. Besonders geschätzt wird die Durchblutung fördernde Wirkung bei Venenleiden.

Gerade weil sie so beliebt ist, fallen die Schädigungen durch die Miniermotte besonders auf. Das erst 1984 in Mazedonien entdeckte Insekt sorgt für hässliche braune Flecken infolge Blattfraß und schwächt die Bäume.

STEFANIE WERNER

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