was macht eigentlich... … Armin Petras?
: Die Regie übernehmen

Wohl an zu neuen Ufern! Nachdem er 2003 noch als Fritz Kater den Mülheimer Preis als „Nachwuchsdramatiker des Jahres“ erhielt, schwingt sich Armin Petras nun auf zu neuen Existenzformen. Oder zu altbekannten. Denn in der nächsten Spielzeit soll der 40-Jährige die Intendanz des Maxim Gorki Theaters am Festungsgraben übernehmen. Der jetzige Intendant, Volker Hesse, war vom Kultursenator Thomas Flierl (PDS) geschasst worden. Petras hatte an der Ernst-Busch-Hochschule Regie studiert. Ein Studium, das sich gelohnt hat, denn seit nunmehr 17 Jahren tourt er über die Bühnen der Republik und inszeniert, was immer im unter die Finger kommt. Wohl nicht übel, denn die Fachzeitschrift Theater heute kürte ihn unbeirrt zum Dramatiker des Jahres 2003 und 2004. Ob Nordhausen, Leipzig, Kassel oder Frankfurt, nirgends blieb er allzu lang und machte ständig nebenbei Gastspiele in den großen deutschen Theatern – natürlich auch in Berlin. Seine neue Aufgabe? Das chronisch unterfinanzierte und ständig von der Schließung bedrohte Gorki Theater reformieren und fit machen. Mit kleinen Bühnen, wie dem Gorki Theater hat der gebürtige Sauerländer ohnehin Erfahrung. Auch die von ihm zuletzt betreute Frankfurter Spielstätte schmidtstraße12 hatte nur rund 120 Plätze, da sind die 400 im Gorki Theater schon ein Riesensprung, und man kann für den neuen Intendanten nur hoffen, dass er sich damit nicht übernimmt. Wenn alle Stricke reißen, bleibt ja noch das Gorki Studio, und das ist mit seinen 100 Plätzen auch für einen Petras recht kuschelig. IBS
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