unterm strich
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Der frühere Verleger von Philipp Reclam jun. in Leipzig, Hans Marquardt, ist tot. Er starb am frühen Donnerstagnachmittag im Alter von 84 Jahren, bestätigte die Familie eine Meldung des Branchendienstes „Buchmarkt online“. Marquardt begleitete den Leipziger Traditionsverlag 34 Jahre lang bis 1986 geleitet und betreute daneben fast 100 Werke als Herausgeber. Marquardt hatte vor dem Studium 1947 als Redakteur beim Sender Leipzig gearbeitet. 1953 wurde er Cheflektor bei Reclam, 1961 Verleger. Er erweiterte nicht nur die Reclam’sche Universalbibliothek, sondern verlegte auch die Klassiker der russischen Avantgarde und entwickelte ein belletristisches Programm. Um das illustrierte Buch in Deutschland erwarb er sich auch so seine Verdienste. Marquardt gab rund 100 Mappenwerke und Bücher zu Künstlern wie Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke heraus. Mit der von ihm begründeten Dürer-Presse setzte er Maßstäbe und fand westdeutsche Kooperationspartner wie die Büchergilde Gutenberg. 1987 schied er aus dem Verlag aus. In den letzten Jahren lebte Marquardt in seinem Haus in Putbus auf Rügen, wo er sich im Vorstand der Kulturstiftung Rügen für die Kunst engagierte.

Der Berliner Theaterregisseur Thomas Ostermeier hat mit seiner Inszenierung von Henrik Ibsens „Nora“ in New York ordentlichen Beifall geerntet. Großes Lob gab es auch für die schauspielerische Leistung des Ensembles der Berliner Schaubühne, die sich mit fünf Vorstellungen am Theaterfestival „Next Wave“ im BAM Harvey Theater in Brooklyn beteiligte. Die New York Times würdigte am Donnerstag die Inszenierung des 36-jährigen Regisseurs als äußerst „klug“ und „zeitgenössisch“. Hauptdarstellerin Anne Tismer habe als Nora „sehr subtil“ gespielt.