das wetter: die tapete
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Die alte Tapete hing schon seit vielen Jahrzehnten an der Wand des Pavillons. An vielen Stellen wellte sie sich, ab und an hing sie auch in kleinen Teilen etwas herab – aber alles in allem hatte sie sich doch recht gut gehalten. Ihr Muster war zwar verblasst, doch konnte man noch erahnen, wie allerliebst es einst gewesen sein musste: Es zeigte zierliche Ballettschuhe, die mit Bändern zu Paaren gebunden waren, gefüllte Champagnergläser, die aneinanderplinkten, und akkurat gebundene Sträuße von Vergissmeinnicht, deren blasses Blau vor einem halben Jahrhundert wohl strahlend geleuchtet hatte. Leider aber war die hübsche Tapete eine dumme Meckerziege, die bei den verstaubten Pavillonmöbeln äußerst verhasst war.