MEDIENTICKER

Mehrere Tageszeitungen in Deutschland sind gestern aufgrund der Warnstreiks und Protestaktionen von Zeitungsredakteuren in verringertem Umfang erschienen. Betroffen waren vor allem Regional- und Lokalteile, teilte etwa die WAZ-Verlagsgruppe mit. Nach Gewerkschaftsangaben haben sich am Montag 1.000 Journalisten in über 60 Zeitungen an den teilweise ganztägigen Streikaktionen beteiligt. Journalisten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse, die der Verlagsgruppe Madsack angehören, haben gestern ihre Streiks fortgesetzt. Die Aktionen richten sich gegen die Forderungen des Bundes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in den laufenden Tarifverhandlungen. (tok)

Christina Weiss (49), Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (parteilos), möchte, dass die Deutsche Welle (DW) die Wege zur Verbreitung ihrer Auslandsprogramme frei wählen kann. Die drei Angebotsformen Hörfunk, Fernsehen und Internet sollten so variabel eingesetzt werden, dass vielleicht in einigen Zielregionen zugunsten von Internetangeboten „auf TV und Hörfunk ganz oder zeitweise verzichtet werden kann“. (epd)

Boris Gryslow (52) ist ein viel beschäftigter Mann in diesen Tagen. Im Riesenreich kommt derzeit kaum eine Fabrikeröffnung, Kosakenfeier oder Prominentenehrung ohne den Innenminister im Zwangsurlaub aus. Mag das Ereignis noch so unbedeutend sein, das Staatsfernsehen bringt Gryslows markanten Schnurrbart in den Nachrichten unter. Denn es herrscht Wahlkampf im Land, und Gryslow ist Vorsitzender der Kreml-nahen Partei Geeintes Russland. (dpa)