Am Zaun gerüttelt

Niedersachsens SPD-Fraktionschef Gabriel drängt ins Parteipräsidium: „Ich finde, gegen mich spricht gar nichts“

HANNOVER taz ■ Der niedersächsische SPD-Fraktionschef Sigmar Gabriel drängt in die SPD-Führungsspitze, scheut aber das Risiko einer offenen Kandidatur für das Präsidium seiner Partei. Gabriel gab gestern in Hannover für das höchste SPD-Gremium eine Art öffentliche Bewerbung mit Rücktrittsrecht ab. „Kein Zweifel, ich interessiere mich für das Präsidium“, sagte das Schwergewicht aus Niedersachsen. Für einen engagierten SPD-Politiker sei das Präsidium „natürlich interessant“. Der ehemalige Ministerpräsident stellte zugleich die eigenen Fähigkeiten heraus: „Ich glaube auch, dass ich das könnte“, sagte er. „Ich finde, gegen mich spricht gar nichts.“

Wenn am 8. Dezember der Parteivorstand über das Präsidium abstimmte, dürften die jüngeren Sozialdemokraten, die in den letzten Monaten zusammengefunden hätten, „auf keinen Fall gegeneinander antreten“, schränkte der 44-Jährige allerdings ein. Den Parteivorsitzenden Gerhard Schröder habe er zu seinen Ambitionen auf einen Präsidiumssitz nicht konsultiert. JÜRGEN VOGES