Hilfe wird gekürzt

Bremer Erziehungsberater werden zusammengestrichen. Vor allem Alleinerziehende nutzen bisher die Beratung

Bremen taz ■ Am Donnerstag hat der Jugendhilfeausschuss die Dezimierung der Erziehungsberatung auf der Tagesordnung: Von derzeit 15,75 Stellen für Bremen sollen nur 10 Stellen bleiben. Die Stellen für die Verwaltungskräfte und Teamsekretärinnen der Erziehungshilfe sollen künftig ganz wegfallen. Die Personalräte des Amtes für Soziale Dienste und des Landesinstituts Schule haben in einer gemeinsamen Erklärung gegen diese Kürzungen protestiert.

Derzeit nehmen etwa 1.600 Familien pro Jahr die „Erziehungsberatung“ in Anspruch, über 60 Prozent davon sind Alleinerziehende oder Stiefeltern. Mehr als die Hälfte der Kinder, um die es geht, sind zwischen drei und zwölf Jahren alt. Bisher konnte die Hilfe von sieben Standorten stadtteilnah angeboten werden – in Zukunft soll es nur noch vier Standorte geben.

Wenn bei Erziehungsproblemen nicht „niedrigschwellig“ und frühzeitig geholfen werden kann, könne das am Ende teuer werden, argumentieren die Personalräte: Die präventiuve Beratung sei eine „vergleichsweise kostengünstige Hilfe“. Die Familien haben zudem nach dem Jugendhilfegesetz Anspruch auf „frühzeitige und lebensweltorientierte Hilfen“.

Das Sozialressort kann sich mit seiner Kürzung auch nicht auf den Standard in anderen Großstädten berufen: Derzeit müssen sich in Bremen 34.335 Einwohner einen Erziehungsberater teilen, in Städten wie Dortmund sind es nur 16.397. Die geplante Zusammenführung der Erziehungsberatung mit dem Schulpsychologischen Dienst, so die Personalräte, kann den Personalabbau nicht kompensieren: Da gebe es jetzt schon Wartezeiten bis zu vier Monaten. kawe