Mobilität mit Folgen

Ressourcen schonen: Beim Hamburger Klimakongress forderten Experten ein Umdenken in der Verkehrspolitik

Führende deutsche Wissenschaftler haben auf dem Hamburger Klimakongress 2004 am vergangenen Wochenende ein Umdenken in der Verkehrspolitik gefordert. Die Auswirkungen der von Autos und Lastwagen ausgestoßenen Abgasen auf das Erdklima würden noch immer unterschätzt, sagten die Experten. Forschung, Wirtschaft und Politik müssten gemeinsam neue Konzepte entwickeln, um den Ausstoß von Kohlendioxid durch den Verkehr zu reduzieren.

Zum derzeitigen Stand der Klimaforschung sagte Hartmut Graßl vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie, das Schmelzen des Eises an den Polen zeige, wie schnell der Klimawandel voranschreite. Sollte diese Entwicklung anhalten, seien alle Eisberge bis zum Jahr 2070 verschwunden. Störend auf das globale Klima wirke sich auch der Autoverkehr aus. Lange sei dieses Thema aus der Klimadebatte ausgeklammert worden, so Graßl. Dabei sei der Verkehr sehr wohl klimarelevant, solange die im Gebrauch befindlichen Fahrzeuge nicht auf Biokraftstoffe oder Wasserstoff umgestellt würden. Der Verbrauch der Ressourcen müsse dringend gesenkt und alternative Formen von Mobilität diskutiert werden.

Auch der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie, Peter Hennicke, forderte eine Senkung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen. „Die Phase des billigen Ölpreises ist endgültig vorbei“, sagte er. Studien zeigten, dass eine Abwendung von fossilen Brennstoffen auch mit volkswirtschaftlichem Gewinn möglich sei, meinte Hennicke. dpa/taz