WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung der Stadt

„Rechter Black Metal“, Mo, 19 Uhr, SO 36, Oranienstr. 199 „Kopftuchtrouble“, Mi, 20 Uhr, Kurt Lade Klub, Grabbeallee 33 „Kundgebung und Straßenfest“, Fr, 14 Uhr, Mommsenstraße 9 „Silvio-Meier-Demo“, Sa, 15 Uhr, U-Bhf. Samariterstraße

Am Montag wird im SO 36 über „Black Metal zwischen Heidentum und Neonazismus“ bzw. über die vielfältigen Verknüpfungen dieser Musikrichtung mit der rechten Szene informiert. Denn gerade in poplinken Kreisen wird rechtsradikale Musik eben immer noch gerne als „Trash“ wahrgenommen. Obwohl organisierte Rechtsradikale gerade über diese Musik und ihre Szenen den Nachwuchs rekrutieren. Aufklärung ist also nötig.

Am Mittwoch geht es dagegen im Kurt Lade Klub um die Hintergründe des Kopftuchstreits bzw. darum, inwieweit das Kopftuch als ein Symbol für die Unterdrückung der Frau oder als politisches Statement gegen einen säkularisierten Staat zu werten ist. Bei der Veranstaltung sollen vor allem Handlungsmöglichkeiten von Frauen diskutiert werden, das Kopftuch wird nicht einfach dämonisiert.

Am Freitag wird dann die Mommsenstraße in Charlottenburg zum Schauplatz einer Kundgebung und eines anschließenden Straßenfests. All jene, die unmittelbar von Mieterhöhungen und Räumungsklagen betroffen sind, wie beispielsweise das Hausprojekt Yorck 59, das akut von der Schließung bedroht ist, treffen sich vor dem Haus des Eigentümers und protestieren.

Am Samstag wird bereits zum 12. Mal des Antifaschisten Silvio Meier gedacht, der sein couragiertes Auftreten gegen Rechte mit dem Leben bezahlen musste. Nachdem er 1992 zusammen mit ein paar Freunden einen Neonazi gezwungen hatte, seine faschistischen und menschenverachtenden Symbole an seiner Kleidung zu entfernen, wurde seine Gruppe von anderen Nazis angegriffen. Silvio Meier wurde dabei mit einem Messer tödlich verletzt. Am nächsten Samstag treffen sich deswegen Antifas, um gemeinsam vom U-Bahnhof Samariterstraße – in dem Meier niedergestochen wurde – zum Bahnhof Lichtenberg zu gehen.