tiefste cdu-provinz
: Spaßwart Joachim Erwin

„Düsseldorf – so bunt wie die Welt“, das war der Slogan, den Düsseldorfs CDU-Oberbürgermeister Joachim Erwin auch nach der gescheiterten Bewerbung um die Olympischen Spiele noch so toll fand, dass er ihn weiter für das Stadtmarketing der Landeshauptstadt nutzte. Nur wie bunt es auf den Straßen der Karnevalshochburg getrieben werden soll, das möchte der Provinzfürst immer noch am liebsten selbst bestimmen. Schwule scheinen in seinem Bild von einer Stadt, in der er das Sagen hat, nicht öffentlich feiern zu dürfen.

KOMMENTARVON ELMAR KOK

Damit karikiert Erwin nicht nur seine Werbung um eine weltoffene Landesmetropole, sondern verstößt mittlerweile sogar gegen die neuen Parteirichtlinien der CDU. Urbaner wollte die Partei werden, mit der Öffnung hin zur gesellschaftlichen Realität in den deutschen Großstädten Wähler gewinnen für die Landtagswahlen im nächsten Jahr. Als hätten die Westerwelles, von Beusts und Wowereits nie gelebt, bleibt Erwin der vorsitzende Eventwart der Stadtverwaltung. Also demnächst nur noch „guter, sauberer Spaß“ in Düsseldorf nach Joachim Erwins Façon, der Toiletten überwachen ließ, um damit Homosexuelle zu verunsichern. Hier wird deutlich, dass die Stadt nie bunt sein wird, sondern sich eher der Farbe annähert, die dabei herauskommt, wenn Erwin seine bunten Vorstellungen mit der Stadtverwaltung einmal kräftig durchgerührt hat: braun.