Go-in mit Folgen

Weil sie dem Unipräsidenten Lüthje im Januar ihren Besuch aufdrängten, stehen drei Studis heute vor Gericht

Angeklagt sind die jungen Leute wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Am 16. Januar dieses Jahres waren – während eines Pressegesprächs der Hochschulspitze zur umstrittenen Fakultätenbildung – etwa 30 Studierende der Uni Hamburg, wie es in der Anklage heißt, „gegen den Widerstand eines Wachmanns und nach gewaltsamem Öffnen der Tür in die Räumlichkeiten des Universitätspräsidenten eingedrungen“.

Dort platzten die Streik-Studis in die Besprechung Jürgen Lüthjes mit Dekanen und Presse und wichen auch nicht, als sie „wiederholt aufgefordert wurden, den Raum zu verlassen“. Heute müssen sich drei der Beteiligten, deren Gesichter man offenbar an höherer Stelle mit Namen in Verbindung bringen konnte, vor Gericht verantworten.

In einer Pressemitteilung des AStA bezeichnet einer der Angeklagten, Fredrik D., das Eindringen bei Lüthje als „Go-in“ und „friedlichen Protest“. Diese Handlung sei „gegenüber Personen, die die Uni rücksichtslos umstrukturieren und auf keinerlei Kritik eingehen ..., absolut gerechtfertigt“. Vor der Verhandlung zieht ab 10 Uhr unter dem Motto „Gegen Kriminalisierung von Studierenden, für freie Bildung“ ein Demozug vom Allende-Platz zum Gericht. jox

Prozessbeginn um 11.25 Uhr, Amtsgericht, Raum 176, Sievekingplatz 3